Bereits im Jahre 1859 wurde vom Gemeinderat der Beschluss gefasst, ein Feuerwehrhaus zu bauen und eine Feuerwehrspritze anzuschaffen. Es wurde eine Pflichtfeuerwehr aufgestellt und um 1864 ein Feuerwehrhaus gebaut.
Aus finanziellen Gründen musste die Anschaffung einer Feuerspitze verschoben werden. Die Anschaffung der ersten Feuerlöschmaschine erfolgte im Jahr 1874. Sie wurde bei der Königlichen Hof-Lösch-Maschinen-Fabrik Kirchmair in München am Karlstor gekauft. Sie war Pferde bespannt. Sie besaß aber kein Saugwerk, d. h. das Wasser musste mit Eimern oder dergleichen zur Pumpe geschafft werden, wo dann 6 Mann kräftig pumpen mussten, um das Wasser an die zwei Strahlrohre zu bringen. Sie hatte die Fabrikationsnummer 1375, ihr Farbanstrich war in blau gehalten. Ihr Standort war nach 1905 in Watzing, wo sie bis 1937 im Einsatz war.
Ein neues Feuerwehrrequisitenhaus entstand durch den Umbau des alten Messner-Hauses 1878 unterhalb der Kirche.
40 Jahre nach der ersten Aufstellung einer Pflichtfeuerwehr war es dann soweit, dass man sich besser zu organisieren begann und dem Bayerischen-Landesverband beitrat, dazu wurde die Freiwillige Feuerwehr Kirchanschöring gegründet.
Am 8. Mai 1899 fand dann die Gründungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Kirchanschöring statt. Die Aufnahme in den Landesverband wurde in München am 9. Juni 1899 beurkundet. Folgende 50 Mann waren die Gründungsmitglieder:
I. Verwaltungschargen: 1. Reschberger Franz, Bauernsohn, Kirchan., H-Nr. 17, Kommandant 2. Sterzl Heinrich, Bahn- und Postbedienst., Kirchan., H-Nr. 13 1/2,Kassierer 3. Meindl Johann, Schuhmacher u. Schweinehändl.,Kirchan., Nr 9, Schriftführer 4. Lechner Ludwig, Schmiedemeister, Hipflham 24, 1. Spritzenmeister 5. Reschberger Kajetan, Bauernsohn, Kirchan., H-Nr. 17, 2. Spritzenmeister 6. Bux Georg, Bahnverlader u. Hausbesitz., Kirchan, H-Nr. 18 1/2, Rottenführer 7. Lankes Georg, Schuhmacher, Kirchan., H-Nr. 9, Rottenführer 8. Wimmer Mathias, Sägewerksbesitzer, Kirchan., H-Nr. 4 1/2, Rottenführer 9. Felber Johann, Dienstknecht, Bahnmühle 21, Hornist 10. Girlinger Georg, Bauernsohn, Kirchan, H-Nr. 4, Requisitenmeister 11. Schmiedhammer Johann, Brauer, Kirchan., H-Nr. 14 12. Brüderl Franz, Bauernsohn, Hipflham 23, Zugführer der Spritzenmannschaft 13. Strasser Franz, Bauernsohn, Lackenbach 19, Zugführer der Steiger
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III. Spritzenmannschaft: 26. Brüderl Johann, Knecht, Kirchan., H-Nr. 11, Spritzenmann 27. Zebhauser Andreas, Schneidergehilfe, Kirchan., H-Nr. 1, Spritzenmann 28. Wimmer Mathias, Bauernsohn, Reit, H-Nr. 111, Spritzenmann 29. Wimmer Nikolaus, Bauernsohn, H-Nr. 111, Spritzenmann 30. Vorderauer Franz, Bauernsohn, Rothanschöring, H-Nr. 30, Spritzemann 31. Steinmaßl Josef, Bauernsohn, Ellham, H-Nr. 93, Spritzenmann 32. Steinmaßl Christian, Bauernsohn, Ellham, H-Nr. 93 Spritzenmann 33. Eder Franz, Bauernsohn, Eschlbach, H-Nr. 119, Spritzenmann 34. Eder Georg, Bauernsohn, Eschlbach, H-Nr. 119, Spritzemann 35. Kraller Josef, Schreinergeselle, Frohnholzen, H-Nr. 89, Spritzenmann 36. Reiter Johann, Bauernsohn, Zebhausen, H-Nr. 62, Spritzenmann 37. Stadler Franz, Bauernsohn, Dürnberg, H-Nr. 56, Spritzenmann 38. Rudholzer Johann, Bauernsohn, Penesöd, H-Nr. 118, Spritzenmann 39. Berger Franz, Mauerer, Hernöd, H-Nr. 89 1/2, Spritzenmann 40. Schauer Engelbert, Bauernsohn, Pölln, H-Nr. 123, Spritzenmann IV. Ordnungsmannschaft: |
Im Jahre 1901 wurde eine Standarte angeschafft.
1905 wurde dann eine neue Feuerwehrspritze gekauft. Im Gegensatz zur Spritze aus dem Jahr 1874, die nun als die Blaue bezeichnet wurde, hatte nun die neue ein Saugwerk, wo mit drei, ca. 2,50 m langen Saugschläuchen und einem Saugkorb, aus Weidenholz geflochten, direkt aus offenen Gewässern oder oftmals auch aus den Jauchegruben angesaugt werden konnte. Die Bedienungsmannschaft betrug jetzt 8 Mann. Der Hersteller war die Firma Justus Braun aus Nürnberg, sie war vierrädrig und rückwärts war eine Schlauchhaspel sowie ein Werkzeugkasten angebaut. Der Farbanstrich war in roter Farbe ausgeführt. Sie stand bis zum Jahre 1928 in Kirchanschöring und wurde dann in den Ortsteil Rothanschöring verlegt, wo sie bis in die 50iger Jahre immer wieder zu Brandeinsätzen verwendet wurde. Sie wurde als die Rote bezeichnet.
Eine neue Führungsmannschaft wurde im Jahr 1908 gewählt, wobei Franz Brüderl aus Hipflham als Kommandant hervorging.
1909 wurde das 10-jährige Bestehen gefeiert. Dazu wurde eine neue Fahne gekauft. Als Patenverein konnte die Freiwillige Feuerwehr Petting gewonnen werden. Über 70 Feuerwehren und 20 Musikkapellen nahmen an dem Fest teil.
Im Jahre 1925 gab es einen Führungswechsel, Josef Lechner, ebenfalls aus Hipflham, wurde zum neuen Kommandanten gewählt.
1928 konnte die erste Motorspitze beschafft werden. Es war eine Tragkraftspritze der Marke Flader des Typs Siegerin II, die auf einen neuen Wagen, der ebenfalls noch von Pferden gezogen wurde, platz fand. Auf diesem Wagen war auch die komplette Ausrüstung, darunter u. a. vier tragbare Schlauchhaspeln. Der ostbayerische Stromversorger, die OBAG, beteiligte sich mit 50 % an den Anschaffungskosten.
Eine Feuerschutzabgabe wurde 1932 eingeführt, diese betrug pro Haus 50 Pfennige. Außerdem wurde in diesem Jahr der erste Schlauchturm errichtet. Zimmerermeister Hans Straßer plante und baute den Turm aus Holz, am bestehenden Gerätehaus an. Die Schläuche mussten im Achen-Bach gewaschen werden und wurden dann per Hand in den Turm hochgezogen, wo sie nun zum Trocknen aufgehängt werden konnten. Ebenfalls 1932 wurde Matthias Wallner, Bäckermeister aus Kirchanschöring zum ersten Kommandanten gewählt und Fritz Jochum wurde Vorstand des Feuerwehrvereines.
Während der Kriegsjahre wurde der LKW von Hans Meindl als Feuerwehrfahrzeug requiriert, damit war die Zeit der von Pferden gezogenen Feuerspritzen in Kirchanschöring selbst, vorbei.
Ende 1945 wurde unter der amerikanischen Besatzungsmacht die Freiwillige Feuerwehr Kirchanschöring wieder neu aufgestellt. Hans Kirchhofer aus Kirchanschöring wurde zum 1. Kommandanten gewählt. Es konnte aus Wehrmachtsbeständen ein ehemaliges Kfz 15 (4 x 4 mittlerer Einheits-Pkw, Baujahr 1940) der Marke Horch (Autounion) übernommen werden. Die Motorpumpe wurde auf einen dafür umgebauten Lafetten-Anhänger nachgezogen.
Im Jahre 1948 wurde eine Magirus Motorpumpe mit einem Breuer-2takt-Motor, mit zwei Zylindern, Leistung 28 PS mit indirekter Wasserkühlung gekauft.
Im Jahr darauf, also 1949 wurde der Feuerwehrverein wieder gegründet, wobei Karl Straßer als 1. Vorstand bei der Wahl hervorging.
1954 wurde, wegen Einsturzgefahr des aus dem Jahre 1878 umgebauten Feuerwehrhauses, ein neues Feuerwehrgerätehaus erbaut. Es wurde gleich an der Achen-Brücke am gegenüberliegendem Ufer, vor dem landwirtschaft- lichen Anwesen Englmeier errichtet. Der Holzturm aus dem Jahre 1932 wurde abgebaut und am neuen Haus wieder aufgestellt.
1957 wurde eine moderne, neue Tragkraftspritze TS 8, der Marke Ziegler mit VW-4takt-Industriemotor und ein gebrauchter, aber genormter TSA (Tragkraftspritzenanhänger) gekauft. Max Steinmaßl aus Redl, wurde in diesem Jahr zum neuen 1. Kommandanten gewählt, sein Stellvertreter wurde Konrad Roider aus Frohnholzen.
Das 60-jährige Gründungsfest wurde 1959 gefeiert. Fahnenmutter war Johanna Roitner aus Frohnholzen, Fahnenjungfrau Irmgard Seidenfuß aus Leiharting. Patenbraut war Rosmarie Berger aus Kirchanschöring, das Trauerband wurde von Franzi Aicher, der Felberwirtstochter, überreicht. Die Fahne aus dem Jahre 1909 wurde dazu von der Kunststickerei M. Auer aus München für 1.200 DM neu überarbeitet und von H. H. Pfarrer Kindermann neu gesegnet. Als Patenverein konnte wieder die FF Petting gewonnen werden. 34 Feuerwehren entsandten Abordnungen und vier Musikkapellen geleiteten den Festzug zum Sportplatz.
Seit 1960 wird in Kirchanschöring auf die Feuerschutzabgabe verzichtet.
1964 werden 5 Feuermelder mit Anschluss an die Luftschutzsirenen eingebaut. Als Standorte der Feuermelder wurden die Orte Kirchanschöring, Hausen, Frohnholzen, Schwaig und Neunteufeln gewählt.
Im Jahre 1968 löste ein ehemaliger Mannschaftstransportwagen der Bundeswehr des Typs Borgward B 2000 A mit Allradantrieb den Horch als Zugfahrzeug für den Tragkraftspritzenanhänger ab. Dieses Fahrzeug kostete 4.200 DM.
1969 löste Franz Reschberger aus Kirchanschöring Karl Straßer als 1. Vorstand ab.
1971 wurde Vorstand Franz Reschberger aus Kirchanschöring zum 1. Kommandanten und Alois Aicher aus Greinach zu seinem Stellvertreter gewählt.
1974 wählte man Franz Kellner aus Kirchanschöring zum 1. Vorstand, damit trennte man wieder die Ämter des Vorstandes und des Kommandanten.
In den Jahren 1974/75 wurde ein neues Feuerwehrhaus neben dem Schulgebäude erbaut. Es verfügte über zwei Stellplätze, eine Schlauch-Schrägaufhängung (DM 4016,--) und eine elektrische Schlauchwaschmaschine (DM 3320,--). Damit konnten nun die Schläuche in einem, gemauerten Trog im Gerätehaus gewaschen und getrocknet werden. Weiter wurde ein Aufenthaltsraum, ein Lagerraum und erstmals Toiletten geschaffen.
Im April 1975 wurde von der Firma Metz in Karlsruhe ein Löschgruppenfahrzeug (LF 8 s) auf einem Allrad-Fahrgestell des Typs Mercedes 911 gekauft. Es war das erste genormte Fahrzeug für die Wehr. Es verfügte über eine Vorbaupumpe, vier Atemschutzgeräte und die TS 8 konnte in den Aufbau eingeschoben werden. Der Kaufpreis betrug 120.000 DM. H. H. Pfarrer Städele gab beiden Errungenschaften am 4. Juli 1975 den kirchlichen Segen.
Im Jahre 1976 fand das 75-jährige Gründungsfest statt. Die Schirmherrschaft bei diesem Fest übernahm der Bundesminister für Landwirtschaft, Josef Ertl. Fahnenmutter war Amalie Niedermayer, Voglaich, Fahnenbraut Helga Polzer, Kirchanschöring und Patenbraut war Anneliese Obermeier aus Hausen. Die FF Petting übernahm wieder die Patenschaft.
1977 wurde die Alarmierung auf Funk umgestellt, dazu erhielt das LF 8 ein Funkgerät und die Sirene auf dem Schulhausdach wurde mit einer Funksteuerung nachgerüstet. Rudolf Roider aus Frohnholzen übernahm das Amt des 1. Vorstandes.
1981 kaufte die Gemeinde ein Mehrzweckfahrzeug auf VW-Transporter-Fahrgestell. Das genormte MZF kostete ohne der technischen Feuerwehrbeladung 25.000 DM. Nach Abzug des Staatszuschusses von 45 %, finanzierte der Feuerwehrverein dieses Fahrzeug vor.
2. Vorstand Franz Hofmeister aus Rothanschöring führt den Verein nach dem Rücktritt von Rudolf Roider.
1982 wird eine neue Vorstandschaft gewählt. Sabastian Brüderl aus Güßhübel wird im April 1. Vorstand, Hans Tremel sein Stellvertreter, Franz Wallner Schriftführer und Alois Aicher neuer Kassier. Im November übernahm Heinrich Wallner aus Kirchanschöring das Amt des 1. Kommandanten, Herbert Eicher aus Watzing wird neuer 2. Kommandant.
1984 wurde das LF 8 mit einem Beleuchtungssatz und mit zwei Fug-10- Handsprechfunkgeräten ausgestattet.
Im Jahre 1987 wird ein neues Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 der Fa. Bachert auf Mercedes-Allrad-Fahrgestell des Types 1222 angeschafft. Dieses Fahrzeug ist mit einer Schnellangriffseinrichtung für die 2500 l Wasser, einem hydraulischen Rettungssatz sowie andern technischen Geräten ausgestattet. Es kostete 197.000 DM. An den Anschaffungskosten beteiligte sich der Verein mit 15.000 DM, die Jagdgenossenschaft Kirchanschöring mit 5.000 DM sowie die Regierung von Oberbayern mit rund 95.000 DM, so dass die Gemeinde "nur" noch einen Anteil von etwas über 80.000 DM zu tragen hatte. Damit wurde der veränderten Aufgabenstellung der Feuerwehren, 80% technische Hilfeleistungen und 20% Brandeinsätze sowie den, vom Gesetzgeber vorgegebenen Bestimmungen, für den abwehrenden Brandschutz und dem technischen Hilfsdienst entsprochen.
1989 wurde der Borgward in ein Tragkraftspritzenfahrzeug umgebaut und mit Funkgeräten nachgerüstet. Ebenfalls löste eine Tragkraftspritze der Marke Rosenbauer-Fox mit BMW-Boxer-Motor die alte Zieglerpumpe von 1957 ab.
Das wichtigste Ereignis dieses Jahr war allerdings die Gründung der Jugendfeuerwehr. 15 junge Burschen traten der JF bei. Rudolf Tremel aus Kirchanschöring übernahm das Amt des Jugendwartes.
1990 wurde in Kirchanschöring die "stille" Alarmierung eingeführt, dazu wurden 20 sog. Funkmeldeempfänger angeschafft, wichtiger war jedoch der Beginn des Neubaus eines allen Anforderungen und Vorschriften entsprechenden Feuerwehrgerätehauses im Gewerbegebiet an der Leobendorfer Straße.
Das 90jährige Gründungsfest wurde durch den Neubau des Gerätehauses erst 1991 gefeiert. Patenbraut war Sabine Obermaier aus Kirchanschöring, die Patenschaft übernahm wiederum die FF Petting.
Am 13. Oktober wurde das neue Gerätehaus von H. H. Pfarrer Kronast gesegnet. Es verfügt über 4 Stellplätze, eine überdachte Halle für Übungen mit dem Rettungssatz, einen Schlauchturm mit automatischer Schlauchaufhängung, eine Schlauchwaschanlage mit einem 21 m langen Waschtrog und einer Schlauchwaschmaschine, einem Schulungsraum, eine Werkstatt mit zentraler Druckluft- und Batterieversorgung für die Fahrzeuge, sowie einen Atemschutz-Pflegeraum. Auch ein Aufenthaltstraum und ein Verwaltungsbüro, mehrere Lagerräume und die vorgeschrieben Dusch- und WC-Anlagen sind nun vorhanden. Die Gesamtkosten, mit Grunderwerb und Erschließung beliefen sich auf ca. 1,9 Mio. DM. Durch Zuschüsse vom Landkreis und der Regierung von Oberbayern wurden über die Hälfte der Kosten übernommen.
Durch den Verkauf des "alten" Feuerwehrhauses kam der Neubau des neuen Gerätehauses billiger, als ein vorgesehener Umbau am Standort neben der Schule.
1992 wurde aus Vereinsmitteln ein Mehrzweckanhänger mit Planenaufbau zum Transport von Absperrmaterial, Warntafeln, Ölbindemitteln und Ölsperren gekauft.
Im Jahre 1993 konnte die Ausrüstung um einen 8-kvA Stromerzeuger für das Tanklöschfahrzeug und um ein Be- und Entlüftungsgerät für das LF 8 schwer erweitert werden. Ein 5-kvA-Stromerzeuger wurde an die FF Lampoding abgegeben.
1995 wurde an der Fortführung der Überdachung am Feuerwehrgerätehaus ein 5. Garagentor eingebaut und somit ein weiterer Stellplatz, allerdings nur ein Provisorium mit einer Holzverschalung und nicht beheizbar, geschaffen. Auch eine Hochbrette als Lager mit einem Lastenaufzug wurden bei dieser Umbaumaßnahme installiert. Die Ausrüstung wird mit vier Chemievollschutzanzügen und mit einem Nass-Sauger ergänzt und die Jugendfeuerwehr erhält neue Schutzbekleidung.
1996 stellte man bei der Gemeinde einen Antrag auf eine Ersatzbeschaffung für das LF 8 schwer. Feuerwehrseitig entschied man sich (zu diesem Zeitpunkt kamen die ersten Euro-Motoren, die aber keinen Nebenantrieb nach vorne mehr hatten) ein LF 16-TS mit einem 12-Tonnen Fahrgestell zu beantragen. Nur so könnte man auch künftig in Kirchanschöring mit 3 - Einsatzfahrzeugen auskommen. Die Regierung von Oberbayern stimmte dem auch zu und bestätigte einen Zuschuss in Höhe von 240.000,00 DM sogar schriftlich. Als nun der Antrag im Gemeinderat behandelt wurde, bat Kreisbrandrat Deininger (ohne vorherige Absprache mit der Feuerwehr) das Gremium um eine andere Lösung. Er wollte die FF Kirchanschöring für das neue Konzept des erweiterten Katastrophenschutzes mit einbinden. Sein Vorschlag war, zunächst ein TSF zu kaufen, um das gewichtsmäßig überladene LF 8 s zu entlasten und zeitversetzt ein LF 8/6 mit dem Schwerpunkt der Beladung auf technische Hilfeleistung zu beschaffen. Der Bund sollte einen SW 2000 im Rahmen des erweiterten Katastrophenschutzes ohne jegliche Kosten für die Gemeinde hier stationieren. Diesem Vorschlag stimmte der Gemeinderat mit großer Mehrheit auch zu.
1997 wurde der Fuhrpark erweitert bzw. erneuert. Der Bund stellte im Rahmen des erweiterten Katastrophenschutzes ein voll ausgerüstetes Löschgruppenfahrzeug vom Typ LF 16-TS auf Mercedes-Allradfahrgestell 1113, als Ersatz für den zugesagten SW 2000, zur Verfügung. Die Beladung umfast u. a. 800 Meter B-Schläuche, eine leistungsstarke TS 16, vier weitere Atemschutzgeräte, hydraulische Winden, Hitzeschutz-Vollanzüge, eine dreiteilige Schiebeleiter und vieles mehr.
Die Gemeinde kaufte ein neues TSF-K, ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit Kofferaufbau von der Fa. Ziegler in Giengen an der Brenz. Fahrgestell ist hier ein Mercedes-Sprinter 312 D. Hier wird die Tragkraftspritze vom LF 8 schwer verladen. Aber auch der Nass-Sauger und Absperrmaterial für Straßensperrungen bei Unfällen finden in diesem Fahrzeug platz.
1998 wurden die 12 Atemschutzgeräte auf Überdruck-Technik umgerüstet und hydraulische Rettungszylinder ergänzen nun den Rettungssatz.
Das 100jährige Gründungsfest wird im August 1999 gefeiert. Patenbraut ist Christine Niedermayer aus Voglaich. Den "Paten" machen seit nunmehr 90 Jahren unsere Freunde von der Feuerwehr Petting. Die Standarte aus dem Jahre 1901 wurde renoviert und erhielt beim Festgottesdienst neuen kirchlichen Segen. Ebenfalls 1999 wird Hermann Lapper aus Kirchanschöring zum 1. Vorstand gewählt, Rupert Felber aus Herrnöd wird sein Stellvertreter, Georg Roitner aus Frohnholzen Kassier und Manfred Mühlfeldner neuer Schriftführer.
Im gleichen Jahr wird die persönliche Schutzausrüstung auf die Generation "Bayern 2000" umgestellt. Es werden insgesamt 87 Schutzanzüge und 25 Überjacken gekauft.
Das neue Jahrtausend beginnt mit einer weiteren Fahrzeug-Beschaffung. Für das betagte LF 8 aus dem Jahre 1975 wird ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 8/6 mit technischer Zusatzbeladung gekauft. Gebaut wurde es von der Fa. Ziegler aus Giengen auf einem Mercedes-Allradfahrgestell 917. Ausgestattet ist es mit einem Kombi-Spreizer und einem Teleskop-Rettungszylinder, einem Greifzug und einem motorbetriebenen Überdruck-Hochleistungslüfter. Eine Tauchpumpe, eine Motorsäge sowie ein 8-kvA Stromerzeuger mit einem Beleuchtungssatz und einem ausziehbaren Lichtmast runden neben der Norm-Ausstattung die Beladung ab. Die Kosten betrugen 310.000 DM wozu die Regierung von Oberbayern wieder einen Zuschuss in Höhe von 105.000 DM gab.
Das alte LF 8 wurde im gleichen Jahr der Feuerwehr Lichnowy, unserer Partnergemeinde in Polen, geschenkt. Eine Abordnung, bestehend aus 9 Mann fuhr das Fahrzeug selbst in das 1.200 Kilometer entfernte Dorf nahe der Ostsee, wo es eine große Feier gab.
Im Jahr 2001 wurde die Anzahl der Funkmeldeempfänger wegen der steigenden Einsatzzahlen auf 30 Stück erhöht. Auch eine mobile Sirenen- und Warnanlage und ein Sandsack-Abfüllgerät des Typs Sandboy mit 500 Sandsäcken wurden beschafft. Aus Vereinsmitteln wurde ein zweiter Anhänger mit Auffahrrampe für den Transport von Sandsäcken und verschmutzten Schläuchen gekauft.
2002 wurde die Ausstattung der Feuerwehr um einen Schaum-/Wasserwerfer auf Anhänger ergänzt. Im Ortsteil Leiharting wurde die erste unterirdische Löschwasserzisterne nach Norm mit einem Fassungsvermögen von 150 m³ Wasser, gebaut.
2003 kamen ein pneumatischer Hebekissen-Satz und eine Kanal-Abdichtungsausstattung zur Ausrüstung hinzu. Eine weitere Löschwasserzisterne konnte im Ortsteil Rothanschöring errichtet werden. Das Fassungsvermögen beträgt hier 250 m³ Wasser.
Im Jahr 2004 konnte Ende Juli ein neues Mehrzweckfahrzeug beim Aufbau-Hersteller der Fa. Furtner & Ammer in Landau an der Isar abgeholt werden. Als Fahrgestell dient hier ein Mercedes Transporter vom Typ Sprinter 313 Cdi. Es wurde nach der Richtlinie für MZF ausgebaut. Zusätzlich zur Norm-Ausstattung wurden hier eine mobile Sirenen- und Warnanlage vom Typ Mobela 150 installiert, auch ein Funkgerät für das 2 m-Band ist fest eingebaut. Der Ausstattungsschwerpunkt für dieses MZF liegt bei der Einsatzleitung, hier zu wurden neben der erforderlichen Funkausrüstung, auch ein Mobil- Faxgerät, ein Notebook mit Einsatzplänen und ein Mobiltelefon eingebaut. Aber auch an die Erste-Hilfe bei Verkehrsunfällen wurde gedacht, so findet man neben Verbandskästen und Decken, auch einen Beatmungsbeutel und eine Schaufeltrage bei der Beladung. Weitere Ausrüstungsgegenstände sind Verkehrsleitkegel, Warnblinkleuchten, Faltsignale und fest eingebaute gelbe und blaue Blitzleuchten zur Warnung der nachfolgenden Verkehrsteilnehmer bei Unfällen.
Für den Mannschaftstransport sind 8 Sitzplätze vorhanden, für den Materialtransport können zwei Sitzbankreihen und die im Heck eingeschobenen Alu- Behälter herausgenommen werden. Eine Anhängekupplung ermöglicht die Erweiterung des Materialtransportes mittels zweier vorhandenen Anhänger.
Das alte MZF aus dem Jahre 1981 wurde zu einem Mannschaftstransport - Fahrzeug umgebaut, es kann nun 9 Mann aufnehmen. Es ist in erster Linie für die Jugendfeuerwehr gedacht. Aber auch für Fahrten zu überörtlichen Ausbildungsveranstaltungen wird es noch immer genutzt.
Auch drei weitere Handsprechfunkgeräte, die man auf einen Extra-Kanal für Atemschutzgeräteträger umschalten kann und zwei Hohlstrahlrohre, wurden beschafft und in die Fahrzeuge mit Atemschutzgeräten eingebaut.
Aus dem Provisorium des 5. Stellplatzes wurde ein der Norm gerechter Stellplatz für Feuerwehrfahrzeuge in Eigenleistung erstellt, dazu sind über 500 Stunden an Arbeiten durch die aktive Mannschaft geleitstet worden. Es wurden ein verputztes Mauerwerk und ein Durchgang zur bestehenden Fahrzeughalle geschaffen sowie die Heizung und die Beleuchtung erweitert. Das Material für die Umbaumaßnahmen, stellte die Gemeinde in Höhe von 6500,-- Euro zur Verfügung.
Im November wurde eine neue Vereinsführung gewählt. 1. Vorstand ist jetzt Manfred Wolfersberger aus Kirchanschöring, 2. Vorstand blieb Rupert Felber aus Herrnöd , neuer Kassier wurde Quirin Mader aus Milzham und Christoph Hofmann aus Kirchanschöring bekleidet nun den Posten des Schriftführers.
2005 war ein sehr ereignisreiches Jahr, den in diesem Jahr waren zwei sehr schwer zu löschende Schwelbrände zu bekämpfen. Der erste an einem Haus in Holzständer - Bauweise in Hipflham, der andere am ebenfalls mit Holz erbauten und mit Schilf isolierten Anbau der Mehrzweckhalle am Sportplatz. Am 09.07.2005 wurde der 20. Kreisjugend - Feuerwehrtag mit über 600 Teilnehmern aus dem ganzen Landkreis und aus der Partnergemeinde aus Lichnowy bei besten Wetter und mit einem tollem Rahmenprogramm durchgeführt. Die Ausrüstung konnte mit weiteren hitzebeständigen Überjacken und Handschuhen für Atemschutzgeräteträger ergänzt werden. Neu hinzu kamen eine Rettungssäge, ein tragbares 4-Meter-Band-Funkgerät, ein Satz für die Absturzsicherung und eine Schmutzwasserpumpe für Hochwassereinsätze.
2006 war durch einen langanhaltenden Winter, bis Mai, lag Schnee, der im Februar und nochmals im März in unglaublichen Mengen viel, geprägt. Zahlreiche LKW`s und PKW`s mussten auf der Bundesstraße 20 abgeschleppt werden und sehr viele Bäume, die durch den hohen Schneedruck umfielen, mussten von den Straßen im Aufgabengebiet beseitigt werden. Am 22. Juni wurde der Großteil des Gemeindegebiets mit sintflutartigen Regenfällen im wahrsten Sinne des Wortes überschwemmt, zahlreiche Keller standen voll Wasser und Schlamm. Ausrüstungsmäßig wurden für die ganze Mannschaft neue, bessere Schutzhandschuhe sowie jeweils vier neue Atemschutzgeräte mit Composite-Flaschen und Chemiekalienschutzanzüge beschafft. Die Atemschutzgeräteträger verfügen jetzt über 36 Überjacken. Im November wurde Heinrich Wallner als 1.Kommandant bestätigt, als sein Stellvertreter wurde Herbert Brudl aus Kirchanschöring neu gewählt.
2007 war ein eher „ruhiges Jahr“ an Einsätzen. Die Einsätze waren aber dafür sehr heftig, auch zwei Todesopfer von Gemeindebürgern waren zu beklagen. Ein heftiger Sturm namens Kyrill sorgte im Januar über zwei Tage hinweg für viel Arbeit. Im Juli war ein heftiges Unwetter, das mehrere Keller unter Wasser setzte. Die Prognosen über eine Klimaerwärmung, verbunden mit verheerenden Unwettern bewahrheiten sich immer mehr. Großbrände in Nachbargemeinden forderten unser ganzes Material sowie unser Personal. Es wurde der Beschluss gefasst, dass 2009 das 110jährige Bestehen unserer Wehr, verbunden mit einer Fahnenweihe, gefeiert werden soll. Die Ausrüstung wurde durch eine neue Atemschutzüberwachung verbessert, ein zusätzlicher, auswechselbarer Alu-Container für das MZF erweitert die Möglichkeiten dieses Universalfahrzeuges. Zwei weitere Handsprechfunkgeräte für den Atemschutzeinsatz wurden aus Vereinsmitteln beschafft.
2008 war geprägt von den Vorarbeiten für das 110jährige Gründungsfest im kommenden Jahr. Es wurde bei der Fahnenstickerei Jäschke in Engelsberg eine neue Vereinsfahne in Auftrag gegeben. Als Fahnenmutter konnte Lydia Wallner aus Kirchanschöring, als Fahnenbraut Kathrin Haunerdinger aus Leiharting und als Trauermutter Marille Obermeier aus Hausen gewonnen werden. Als Patenbraut stellt sich Kerstin Obermeier ebenfalls aus Hausen zur Verfügung. Ihr kam damit eine Schlüsselposition bei den Feierlichkeiten zu, denn beim Fest im Jahr 2009 sollten uns die Kameraden-/innen aus Petting den Paten machen und dass dann über 100 Jahre hinweg, diese lange Freundschaft der beiden Wehren, gehört natürlich auch gebührend gefeiert. Ein weiterer Grund zum Feiern war das 20jährige Bestehen unserer Jugendfeuerwehr. Die Schirmherrschaft übernimmt unser Bürgermeister Hans-Jörg Birner, den Festgottesdienst wird unser H.H. Pfarrer Christoph Kronast abhalten.
Für Übungszwecke wurde eine Rettungspuppe aus Vereinsmitteln beschafft, diese wird hauptsächlich zur Übung mit der Personenbergung aus verunfallten Fahrzeugen sowie zur Rettung aus verrauchten Räumen beim Vorgehen unter schwerem Atemschutz genutzt.
Das Jahr 2009 war ein sehr ereignisreiches Jahr. Am Anfang des Jahres wurde uns ein neuer hydraulischer Rettungssatz mit neuen Spreizer, Schneidgerät und Rettungszylindern, die für alle Einsätze, also auch für die gehobenen Pkw-Klassen geeignet sind, zur Verbesserung unserer Ausrüstung zur Verfügung gestellt. Im Laufe des Jahres kamen die Geräte gleich bei vier Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen zum Einsatz. Der spektakulärste darunter, ging durch die Presse in ganz Deutschland. Ein Pkw-Lenker kam von der Fahrbahn ab, das Auto hob ab und flog etwa 50 m durch die Luft, über zwei Gartenhäuser hinweg und landete an einem Betonmasten einer Hochspannungsleitung. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Pkw in zwei Teile gerissen, der Fahrer musste mittels Spreizer und Rettungsschere aus dem Wrack befreit werden, er kam aber, Gott sei Dank, mit nur leichten Verletzungen davon.
Im März fand das Patenbitten bei der Feuerwehr Petting statt, die Pettinger übernahmen die Patenschaft und sind damit seit 100 Jahren unser „Göd“ (Pate).
Mitte Juni beschloss der Gemeinderat einstimmig, als Ersatz für das Tanklöschfahrzeug, ein neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug im Gesamtwert von rund 365.000 Euro zu kaufen.
Anfang Juli verstarb unser Altbürgermeister Hans Straßer, er war der Schirmherr unserer letzten beiden Gründungsfeste. In seiner Amtszeit von 1984 bis 2002 wurden zukunfts-weisende Entscheidungen für die Feuerwehr getroffen. Es wurde der Fuhrpark erweitert und ein neues Feuerwehrgerätehaus gebaut. Aber auch Löschwasserzisternen im Außenbereich wurden neu errichtet und damit der vorbeugende Brandschutz erheblich verbessert.
Der Höhepunkt des Jahres war aber zweifellos unser 110jähriges Gründungsfest im August, zu dem eine neue Vereinsfahne angeschafft wurde, sie erhielt durch H.H. Pfarrer Christoph Kronast den kirchlichen Segen. 70 Vereine, darunter die Feuerwehr Lichnowy aus unserer Partnergemeinde in Polen und 8 Musikkapellen, feierten mit uns an zwei Tagen, das Fest der Feste in Kirchanschöring. Im November fanden turnusmäßig Vorstandschaftswahlen statt. Die Inhaber der Ämter des 1. Vorstandes, Manfred Wolfersberger, des Kassiers Quirin Mader und des Schriftführers Christoph Hofmann wurden per Akklamation bestätigt, für den nicht mehr kandidierenden 2. Vorstand Rupert Felber, wurde Manfred Mühlfeldner neu in dieses Amt gewählt.
Das Jahr 2010 war geprägt von der Verbesserung der Ausrüstung. Im Vergleich zu den Vorjahren waren weniger Einsätze zu leisten. Einer war allerdings dabei, der sich über 9 Stunden lang hinzog. Dabei kamen auch die 4 Chemieschutzanzüge bei einem LKW-Unfall, der Gefahrgut geladen hatte, auf der Bundesstraße 20 zum Einsatz. Das Prüfgerät für die Atemschutz-Masken erhielt nach 21 Jahren keine TÜV-Abnahme mehr, weil die dazu benötigen Ersatzteile angeblich nicht mehr verfügbar waren. Somit musste, wahrscheinlich auch vom Hersteller (Dräger) so gewollt, ein neues Prüfgerät angeschafft werden. Man entschied sich für ein Fabrikat der Fa. MSA-Auer. Im November, holte eine Abordnung von 10 Leuten, bei der Fa. Ziegler in Giengen an der Brenz ein allen Anforderungen entsprechendes Hilfe-Leistungslöschgruppenfahrzeug 20/16 ab. Damit erhielten wir ein Erstangriffs-Fahrzeug für Brände, vor allem aber für die technische Hilfeleistung bei Unfällen. Auf dem HLF sind alle wichtigen Ausrüstungsteile für die Hilfe bei Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen, verladen. Das HLF 20/16 entspricht voll der Feuerwehrdienst-Vorschrift 1/2, die u. a. fordert, dass auch nur mit einer Staffelbesatzung, dass sind 6 Leute, die Personenrettung bei Bränden und Unfällen gewährleistet werden kann. Gerade tagsüber, wo viele Feuerwehrleute zur Arbeit auspendeln müssen, ist es wichtig, die lebensrettenden Ausrüstungsteile auf nur einem Fahrzeug zur Verfügung zu haben. Dieses HLF 20/16 erhöht natürlich die Schlagkraft, also die Hilfe an unsere Mitbürger, ganz erheblich. Der Höhepunkt des Jahres war die Gründung einer neuen Jugendgruppe, in der sich 2 Mädchen und 6 Jungs bereit erklärten, den Feuerwehrdienst zu erlernen. Um die Ausbildung der Jugendfeuerwehr kümmern sich die beiden neuen Jugendwarte Stefan Hofmeister und Friedrich Schuller.
2011 wurde im Februar das Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 an unsere Partnergemeinde Lichnowy in Polen verkauft, 6 Kammeraden der Feuerwehr holten das Fahrzeug bei uns ab. Wichtige Ausrüstungsteile blieben aber am Standort. Deshalb wurden zwei unserer Fahrzeuge umgebaut. Beim LF 16 TS entnahm man die beiden Schlauchhaspeln, dafür kamen vier Schlauchtragekörbe, eine Tauchpumpe und eine Motorsäge in das Fahrzeug. Somit wurde es auch für Einsätze nach Unwettern tauglich gemacht. In das LF 8/6 kam der technisch überarbeite hydraulische Rettungssatz mit dem nötigen Zubehör und Unterbaumaterial. Aus dem Verkaufserlös des TLF’s konnten eine Wärmebildkamera für das HLF 20/16, für alle fünf Fahrzeugstellplätze neue Batterie-Ladestationen, ein weiterer Nasssauger und vier neue Composite-Flaschen für Atemschutzgeräte erworben werden. Auf dem Dach der Fahrzeughalle wurde südseitig eine Photovoltaik-Anlage zur Stromgewinnung installiert.
Das Jahr 2012 begann mit dem Patenbitten der Feuerwehr Petting. Diese feierte im Juni ihr 125-jähriges Bestehen. Dazu war natürlich auch ein Pate nötig, den wir nach geschickt ausgehandelten Zusagen für das Fest, auch gerne übernommen haben. Am Fest beteiligte sich die komplette aktive Mannschaft. Das Jahr war aber auch geprägt von personellen Änderungen in unserer Wehr. Die bisherigen acht Mitglieder der Jugendfeuerwehr konnten alle nach intensiver, 2-jähriger Ausbildung, als Feuerwehranwärter in die aktive Mannschaft übernommen werden. Der Jugendfeuerwehr traten 15 Jugendliche bei, 4 Mädchen und 11 Buben der Geburtsjahrgänge 1998/99 bilden nun unsere neue Jugendgruppe. Das Team der JF- Ausbilder wurde um 2 Mann verstärkt, um die Ausbildung auch weiterhin auf einem hohen Niveau halten zu können. Daniel Aicher und Herbert Brudl unterstützen nun unsere beiden Jugendwarte. Herbert Brudl wurde von unserem Kreisbrandinspektor Wambach auch als Jugendwart für seinen Inspektionsbereich Land 3, dem 20 Feuerwehren angehören, bestellt. Er organisiert nun Veranstaltungen aller Jugendfeuerwehren aus den 8 Gemeinden.
Ende November bei der Jahreshauptversammlung gab es dann einen Führungs-Wechsel. Heinrich Wallner trat nach seiner 30-jährigen Amtszeit als erster Kommandant der FF Kirchanschöring nicht mehr zur Wahl an, er wollte das verantwortungsvolle Ehrenamt in jüngere Hände übergeben. Auch Herbert Brudl, der ja nun im Jugendbereich sehr gefordert ist, stellte nach 6 Jahren Tätigkeit als stellvertretender Kommandant sein Amt zur Verfügung. Bei den Neuwahlen wurden Johann Kirchhofer aus Kirchanschöring als neuer 1. Kommandant und Matthias Hingerl aus Rothanschöring zum stellvertretenden Kommandanten von den aktiven Feuerwehrleuten, gewählt.
2013 forderte ein Jahrhundert-Hochwasser Anfang Juni die komplette Wehr über 3 Tage hinweg. 82 Feuerwehrleute kamen zu den Einsätzen. 3000 doppelwulstige, 100 cm lange Sandsäcke aus PVC wurden mit Hilfe von Betonmischwagen mit Sand befühlt und in den betroffenen Gemeindeteilen verlegt. Den größten Schaden richtete das Hochwasser im Ortsteil Neunteufeln an. Durch den unermüdlichen Einsatz, mit dem Aufschütten von ganzen Dämmen, konnte aber noch weiterer, hoher Sachschaden vermieden werden. In drei Hallen lagerten z.B. 40.000 Paare Trekkingschuhe, hochwertige Holzböden und Fliesen. Alle verfügbaren Pumpen und Sauger wurden dazu gebraucht. Auch die beiden Oldtimer-Fahrzeuge wurden wegen der Vielzahl der Hilferufe unserer Gemeindebürger zu den Einsätzen verwendet und leisteten wertvolle Dienste. Zur Lagerung der befühlten Sandsäcke wurden 30 Gitterboxen gekauft, diese sind nun in einem Lagerhaus eingelagert und stehen so für künftige Einsätze sehr schnell zur Verfügung. Im Spätherbst kam dann noch eine neue Tragkraftspritze vom Typ Ultra Power 3 der Firma Ziegler neu zur Ausrüstung, sie ersetzte die Fox I aus dem Jahre 1989, die dem Hochwasser seinen Tribut zollen musste. Auch eine Handy- Alarmierung wurde eingeführt und Fahrzeuge mit Handys und Freisprecheinrichtungen ausgestattet.